AURELIUS COTTA

INTERNATIONAL.
ARBITRATION.

Partner

Maximilian Pika

Sabine Konrad

Pierre Trippel

Praxis

Aurelius Cotta bietet seinen Mandanten maßgeschneiderte Vertretung in Investitionsschiedsverfahren, internationalen Handelsschiedsverfahren und komplexen Gerichtsverfahren. Unsere Partner stehen auch als Schiedsrichter zur Verfügung.

Partner von Aurelius Cotta sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten als Lead Counsel für Unternehmen und Staaten in einigen der wichtigsten Schiedsverfahren tätig gewesen und haben an Leitentscheidungen mitgewirkt.

Als Mandant von Aurelius Cotta haben Sie zu jedem Zeitpunkt direkten und persönlichen Kontakt mit unseren Partnern. Für uns ist es wichtig, dass unsere Mandanten immer an erster Stelle stehen. Wir beraten auf höchstem Niveau. Unser Rat ist immer praktisch verwertbar und lösungsorientiert.

Highlights

  • Vattenfall v. Bundesrepublik Deutschland (ICSID Case No. ARB/12/12): Erfolgreiche Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland gegen die Schiedsklage des schwedischen Investors Vattenfall bis zum Abschluss eines Vergleichs. Nach Presseberichten lag der Streitwert bei bis zu 7 Mrd. US$. Bis zum heutigen Tag ist die Klage Vattenfalls die Klage mit dem höchsten Streitwert, die je gegen Deutschland vor einem Investitionsschiedsgericht geltend gemacht wurde. Vattenfall klagte wegen der Beschleunigung des deutschen Atomausstiegs. Das sich anschließende Schiedsverfahren erfuhr dementsprechend weitreichende mediale Aufmerksamkeit. Sabine Konrads Plädoyers in der mündlichen Verhandlung des Schiedsverfahrens können hier (erste mdl. Verhandlung) und hier (zweite mdl. Verhandlung) abgerufen werden. Beispiele von Maximilian Pikas Auftreten in der zweiten mdl. Verhandlung finden sich hier.

  • Fraport v. Republik der Philippinen (ICSID ARB/11/12): Sabine Konrad vertrat die Fraport AG erfolgreich im ICSID-Annullierungsverfahren, das zu Gunsten der Fraport AG entschieden wurde. Dabei handelt es sich um eine der wenigen erfolgreichen Annullierungen in einem ICSID-Verfahren. Bis heute bleiben erfolgreiche Annullierung trotz der steigenden Zahl von ICSID-Annullierungsverfahren die Ausnahme.

  • Ölgesellschaft eines asiatischen Staats v. Venezuela/PdVSA: Sabine Konrad erstritt einen Schiedsspruch und die Zahlung von über 100 Millionen US$ in parallelen ICC/ICSID Verfahren zu Gunsten des Investors.

  • In Deutschland ist Aurelius Cotta die Rechtsanwaltskanzlei, die derzeit die meisten laufenden ICSID-Schiedsverfahren als Parteivertreter führt. Eine weiterführende Auflistung von Fällen und Erfahrung können auf den CV Seiten der Partner abgerufen werden.

Rankings

  • Seit der 17. Ausgabe 2024 im GAR 100 Ranking gelistet
  • „Der General Counsel eines Erdöl- und Erdgasproduzenten bezeichnet Frau Konrad als ‚die herausragendste Persönlichkeit in der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit‘, insbesondere in Investitionsschiedsverfahren. ‚Ihr Wissen, ihre Stärke für den Sachverhalt und in der Prozessvertretung, sowie ihre Hingabe, sind unvergleichlich.‘“ (Global Arbitration Review, GAR 100, 15. Ausgabe, Übersetzung aus dem Englischen)
  • „Mandanten haben die Kanzlei für ihre Effizienz und gründliche Analysefähigkeit gelobt. Frau Konrad und Associate Maximilian Pika werden für ihre ‚hands-on‘ Herangehensweise und ihre ‚Bereitschaft, alles Notwendige zu tun‘, gelobt“ (Global Arbitration Review, GAR 100, 15. Ausgabe, Übersetzung aus dem Englischen)
  • „Kleines, aber hocheffizientes Team. Dadurch kostengünstig, weil keine kanzleiinternen Abstimmungsprozesse mitfinanziert werden müssen.“ (Mandant gegenüber Legal 500, 2023)
  • „Die Arbeit an Prozesshandlungen erfolgt einerseits sehr professionell, andererseits ist die Vorgehensweise auch pragmatisch, um zu sinnvollen Ergebnissen zu kommen und Kosten zu sparen.“ (Mandant gegenüber Legal 500, 2023)
  • „Dr. Sabine Konrad und Dr. Maximilian Pika sind hochspezialisiert und vernetzt, arbeiten mit einer hohen Qualität und haben eine auffällig hohe Kompetenz und Auffassungsgabe. Sie sind jederzeit ansprechbar, sind zu allen Fragen des Sachverhalts, zu Rechtsfragen, des Verfahrens und des Mandats informiert, und unterstützen auch bei internen Prozessen im Zusammenhang mit dem Mandat. Die Arbeit erfolgt in guter Abstimmung mit dem Mandanten, aber auch sehr selbständig.“ (Mandant gegenüber Legal 500, 2023)
  • „Wir arbeiten insbesondere erfolgreich mit Sabine Konrad und Maximilian Pika zusammen. Das Team zeichnet sich durch hohes Engagement, offene Kommunikation, jederzeitige Verfügbarkeit und tadellose Arbeit aus.“ (Mandant gegenüber Legal 500, 2022, Übersetzung aus dem Englischen)

Karriere

Wir bieten talentierten Juristen (m/w/d) die einmalige Gelegenheit, sich einer Kanzlei anzuschließen, die sich ganz der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit auf höchstem professionellem Niveau verschrieben hat. Unsere Mandate umfassen einige der aktuell spannendsten und bekanntesten Streitfälle. Wir betrachten die Ausbildung unserer jungen Teammitglieder nicht als Arbeit, sondern als Anliegen.

Wir bieten ein uneingeschränktes „work-from-anywhere“ in Deutschland, flexible Arbeitszeitmodelle (Teilzeit, 40h/Woche, traditionelle Laufbahn), direkten Kontakt mit den Partnern bei allen Arbeitsaufträgen und Fragen der Karriereentwicklung sowie Gehälter auf Topniveau des Anwaltsmarkts. Mehr Informationen über die Karrierewege können den PDFs entnommen werden.

Rechtsanwälte (m/w/d)

Referendare und Wiss. Mit. (m/w/d)

International Opportunities (m/f/d)

Über

Aurelius Cotta

Caius Aurelius Cotta (c. 124/120 – 75/74 v. Chr.) war einer der beiden besten Prozessanwälte seiner Generation (Cicero, Brutus, 183, 202, 204). Unsere Wahl fiel auf Caius Aurelius Cotta wegen seines nüchternen und rationalen Stils als Prozessanwalt, als Vertreter der eleganten Schule der römischen Redekunst.

Sein Stil war fokussiert, niemals abschweifend (haeret in causa semper, Cicero, de oratore, III, 31), konzentriert auf das wesentliche (quid iudicis probandum sit cum acutissime vidit, omissis ceteris argumentis in eo mentem orationem defigit, ibd.), präzise und subtil (acutissimum ac subtilissimum dicendi genus, Cicero, de oratore, II, 98). Trocken und vernünftig (“nihil nisi siccum ac sanum”, Cicero, Brutus, 201) vermied er den übermäßig leidenschaftlichen Vortrag, Übertreibung und rhetorisches Beiwerk (nullo apparatu, pure et dilucide, Cicero, de oratore, I, 229, see also Cicero, Brutus, 317). Weder Cotta (noch sein Neffe) waren Anhänger des sogenannten reichen Stils für den Cicero berühmt wurde (copia dicendi, Cicero, Brutus, 255).

Cotta unterstützte den politischen Reformer Marcus Livius Drusus bei seinem Versuch, die wachsenden Spannungen zwischen Rom und den italischen Bundesgenossen zu entschärfen (socii). Während die socii als Verbündete zusammen mit Rom Kriegslasten trugen, genossen sie nicht die gleichen politischen und sozialen Teilhaberechte wie römische Bürger. Drusus wollte die Ungleichbehandlung mildern und das Bürgerrecht ausdehnen. Drusus scheiterte und wurde 91 v. Chr. ermordet. Wenig später brach der Bundesgenossenkrieg aus (bellum sociale). Am Ende erhielten die Bundesgenossen das römische Bürgerrecht.

Nach dem Tod von Drusus wurden Cotta und andere wegen angeblicher Kollaboration mit den Italikern nach der lex Varia angeklagt (Appian, Bürgerkriege 1.37). Cotta bediente sich bei seiner Verteidigungsrede eines Entwurfs von L. Aelius Stilo. Cotta wurde verurteilt und ging ins Exil (Cicero, de oratore, III, 11; Cicero, Brutus 303, 305).

Nach der Niederlage von Gaius Marius gegen Sulla, kehrte Cotta nach Rom zurück. Sulla errichtete ein mörderisches Regime in Rom (Cicero, Brutus 227, 311). Cotta setzte sich erfolgreich für die Begnadigung seines von Sulla verfolgten Neffen ein (Suetonius, Divus Iulius, 1).

Als Teil seiner politischen Agenda hatte Sulla das Amt der Volkstribunen entwertet. Sullas Gesetz Lex Cornelia de tribunicia potestate untersagte, den Tribunen nach Ende ihrer Amtszeit weitere Ämter (wie z.B. das Konsulat) anzustreben. Die Übernahme des Volkstribunats bedeutete das Ende der Karriere. Als Consul des Jahres 75 v. Chr. schaffte Cotta diese Regelung ab und stellte die verfassungsmäßige Rolle der Volkstribunen als wichtiges Kontrollorgan wieder her (Cassius Dio 37,9,4).

Cotta akzeptierte die Notwendigkeiten des politischen Betriebs (vgl. Quintus Tullius Cicero, pet. cons. 47). Er richtete jedoch niemals Spiele aus, um Wählerstimmen zu gewinnen (Cicero, de officiis II 59).

Cicero ist unsere wichtigste Quelle für Cottas Anwaltsstil. Er selbst hat seine Reden nicht veröffentlicht. Cicero lässt Cotta in zwei seiner Werke als Figur auftreten (de oratore und de natura deorum, dort vor allem I, 57 – 124; III). Für de oratore war Cotta Ciceros Quelle, da dieser selbst nicht an dem Gespräch teilgenommen hatte (Cicero, de oratore, III, 16). Die Rede, die Sallust Cotta in seinen Historiae in den Mund legt, dürfte jedoch weitestgehend Fiktion sein. Zu weit ist ihr Stil vom “siccum and sanum” Cottas entfernt.

In natura deorum, lässt Cicero Cotta als „advocatus diaboli“ (um einen nachklassischen Begriff zu verwenden) auftreten und die Gottesvorstellungen sowohl der Epikureer als auch der Stoiker hinterfragen. Cicero legt ihm folgende Worte in den Mund: “mihi enim non tam facile in mentem venire solet quare verum sit aliquid quam quare falsum” (“Falsifizieren fällt mir leichter als Verifizieren”, Cicero, de natura deorum, I, 57).

Kunst oder Handwerk der Prozessvertretung

ῥητορική τέχνη (rhetoriké téchne) oder ἐμπειρία (empeiría)?

Bis zum 5. Jahrhundert vor Christus beschäftigte sich die griechischen Philosophen hauptsächlich mit Ontologie und der Ergründung des Kosmos. Mit den Sophisten stand zum ersten Mal der Mensch im Focus, in seiner Begrenztheit und mit seiner Unfähigkeit universelle Wahrheiten zu erkennen.

Der Satz Protagoras, der Mensch sei das Maß aller Dinge, ist oft (z.T. auch absichtlich) missverstanden worden – am wohl bekanntesten von Plato.

Das volle Zitat lautet: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge, von denen die sind, dass/wie sie sind, von denen die nicht sind, dass/wie sie nicht sind“ (φησὶ … πάντων χρημάτων μέτρον’ ἄνθρωπον εἶναι, ‘τῶν μὲν ὄντων ὡς ἔστι, τῶν δὲ μὴ ὄντων ὡς οὐκ ἔστιν, Plato, Theaitetos, 152a). Es geht um die Subjektivität der Wahrnehmung, darum, wie Sokrates im selben Kapitel ausführt, dass jeder menschliche Beobachter die Welt unterschiedlich wahrnimmt.

Aus dem Satz des Protagoras spricht eine gesunde Skepsis gegenüber absoluten Wahrheiten (und Personen, die sich im Besitz solcher Wahrheiten wähnen). Die Erkenntnis, dass Wahrnehmung subjektiv ist, ist die Grundlage des diskursiven Prozesses, des freien Ideenwettstreits/öffentlichen Meinungskampfs – ein Begriff den das deutsche Bundesverfassungsgericht 2400 Jahre später geprägt hat.

Die praktische Konsequenz der sophistischen Erkenntnistheorie war die Lehre der Rhetorik als téchne, als Handwerkszeug des intellektuellen Meinungskampfs. Der griechische Begriff der téchne kann als Handwerk, Handwerkskunst oder Methode übersetzt werden. Die oft gehörte Übersetzung als Kunst führt dagegen zu einem Missverständnis. Der heutige Kunstbegriff hat eine Überhöhung erfahren, die dem griechischen Begriff fehlt.
Téchne und episteme (ἐπιστήμη, Kenntnis) wurden von den Sophisten aber auch von Xenophon noch synonym verstanden. Beide Begriffe wurden für Medizin und Schmiedekunst, für die Führung landwirtschaftlicher Betriebe genauso verwendet wie für die Staatskunst (πολεμικαὶ … καὶ εἰρηνικαὶ ἐπιστήμαι, die Kenntnis des Kriegführens und friedlichen Zusammenlebens) (vgl. Xenophon, Oikonomikos, 1). Ihre Verwendung im Zusammenhang mit Rhetorik und Prozessvertretung indizierten keine philosophische Überhöhung der anwaltlichen oder politischen Rede.

Erst Platon (z.B. im Gorgias) versuchte die Rhetorik zu degradieren, indem er ihr die Bezeichnung téchne verweigern und sie auf reine empeiría (Tätigkeit/Praxis) zu reduzieren (Plato, Gorgias, 462c). Die Beispiele, die Platon Sokrates in den Mund legt waren selbst zu damaliger Zeit problematisch Platon stellt Gerechtigkeit (δικαιοσύνη) gegen Rechtssetzung (νομοθετική), Medizin (ἰατρικὴ) gegen Sport (γυμναστικὴ). Die Redekunst stellt er auf die gleiche Ebene wie Kochen und nennt sie Schmeichelei κολακεία (ibd., 464e). Die sophistische Philosophie (σοφιστικὴ) stellt er antagonistisch gegen die Gesetzgebung, die professionelle Prozessvertretung gegen die Gerechtigkeit. Sophisten und Redner setzt er gleich (σοφισταὶ καὶ ῥήτορες, 465c).

Platons Gegenüberstellung von Gerechtigkeit und Rechtsetzung war schon damals weder neu noch originell. Sophokles’ Antigone war schon 60 Jahre zuvor aufgeführt worden. Platon verkennt auch die Bedeutung professioneller Prozessvertretung für die Gerechtigkeit. Gesetzgebung kann fehlerbehaftet sein (was Platon selbst annimmt, da er die Rechtssetzung der Gerechtigkeit gegenüberstellt). Die professionelle Prozessvertretung sichert die Fairness von Verfahren und schützen das Individuum vor dem potenziell übergriffigen Staat.

Der römische Blick auf die Rhetorik ist anders. Die Redekunst wird als fundamental für die res publica, für die Verfassung der Republik gesehen. Es ging nicht mehr darum, ob sie nützlich ist, sondern nur noch darum wie sie ausgeübt werden soll.

Für uns ist die anwaltliche Redekunst eine téchne, eine Handwerkskunst, aber keine Kunst im modernen Sinn. Grundlagen ihrer Ausübung sind Übung und Erfahrung, empeiría.

Ihr Ziel/Telos (τέλος) ist die Vertretung des Mandanten mit Können (téchne), Kenntnis (ἐπιστήμη, episteme) und Integrität (ἀρετή). Wie Caius Aurelius Cotta sind wir Anhänger des eleganten Stils, den wir dem reichen Stil Ciceros vorziehen.

[Anmerkung: Auch wenn wir Begriffe aus der aristotelischen Philosophie benutzen, heißt das nicht, dass wir seine Ansichten teilen.]

Kontakt

Aurelius Cotta - Konrad Pika Trippel Partnerschaft von Rechtsanwälten MBb

Eschersheimer Landstraße 14

60322 Frankfurt am Main

Telefon: +49 69 756640300

E-Mail: contact@aurelius.law